Die ersten medicruiter Fachkräfte aus dem Ausland erreichen die Bundesrepublik
„Deutschland steuert auf einen Personalnotstand zu, der die Gesundheitsversorgung im Land gefährdet.“ Zu diesem drastischen Schluss kommt die Studie „Fachkräftemangel im Gesundheitswesen“ von PwC aus dem letzten Jahr. Demnach können knapp 1,8 Millionen offene Stellen im Gesundheitswesen bis 2035 nicht mehr besetzt werden. Das entspricht einem Versorgungsengpass von 35 %. Schon heute ist der Personalmangel statistische Realität und in den Kliniken angekommen. Abhilfe schaffen will die medicruiter GmbH mit Sitz in Leipzig. Das 2020 gegründete Unternehmen ist angetreten, qualifizierte Pflegefachkräfte aus Lateinamerika, Asien und Osteuropa an deutsche Einrichtungen zu vermitteln – und das auf faire Weise und wissenschaftlicher Basis.
Nun hat das medicruiter-Team um die Gründer Dr. Sebastian Siebert und Ronald Reschke einen großen Meilenstein erreicht: Ende Mai 2023 konnte man die ersten Pfleger aus Mexiko in Deutschland willkommen heißen. Zuvor wurden sie von medicruiter mit Sprachkursen und Fachschulungen in einer eigenen Nursing School auf den Berufsstart in Deutschland vorbereitet. Besonderen Wert legt man auf eine nachhaltige Integration, die schon im Heimatland, aber auch nach der Ankunft auf deutschem Boden systematisch gefördert wird. Auch um bürokratische Aufgaben wie die fachliche Anerkennung kümmert sich medicruiter. So erhalten Kliniken alle Services aus einer Hand und können sich auf das Wichtige konzentrieren: den Dienst am Menschen. Für ein gesundes Wachstum von medicruiter sorgt derweil die MBG. Sie investierte im Herbst 2022 neben diversen Business Angels in medicruiter und damit in die medizinische Versorgungssicherheit in Deutschland.
In den Recruitingländern ist medicruiter mit eigenen Teams vor Ort
Angesichts des demographischen Wandels in der Bundesrepublik steht heute außer Frage, dass eine angemessene Versorgung aller Pflegebedürftigen nur über Zuwanderung aus dem Ausland gewährleistet werden kann. Um den stetig wachsenden Personalbedarf bedienen zu können, hat medicruiter den Recruiting-, Ausbildungs- und Anerkennungsprozess digitalisiert und damit skalierbar gemacht – ohne dass der Faktor Mensch auf der Strecke bleibt. Durch eigene Recruiting-Teams in Lateinamerika und auf den Philippinen ist medicruiter auch geografisch ganz nah dran an den veränderungswilligen Fachkräften. MBG Investmentmanager Vincent Kretzschmar erklärt: „Von einem Investment überzeugte uns vor allem der hohe Qualitätsanspruch von medicruiter: So wird bereits beim Recruiting mittels persönlicher Gespräche und eines datenbasierten Matching-Algorithmus sichergestellt, dass Qualifikationen, Soft Skills und Persönlichkeit der Fachkraft zu dem Anforderungsprofil der deutschen Einrichtung passen. Das schafft die Basis dafür, dass sich die Pflegefachkraft auch langfristig bei ihrem neuen Arbeitgeber wohlfühlt und eine dauerhafte Lebensperspektive aufbauen kann.“
Das Thema Langfristigkeit bestimmt nicht nur das Recruiting der Pflegefachkräfte, sondern auch die Auswahl der Kapitalgeber. medicruiter-Gründer Dr. Sebastian Siebert betont: „Uns war es wichtig, einen langfristig orientierten Partner zu finden, der unser Wachstum nachhaltig unterstützen möchte und auch kann. Die Zusammenarbeit mit der MBG nehmen wir als sehr pragmatisch und auf Augenhöhe wahr, was für eine langfristige Partnerschaft wichtig ist. Darüber hinaus ist die Kombination aus offener und stiller Beteiligung spannend für uns.“
Mit dem Recruiting und Matching allein ist der Job von medicruiter noch nicht getan. Vielmehr werden die ausländischen Talente gezielt für ihre Tätigkeit im deutschen Gesundheitswesen qualifiziert und mit Integrationsmodulen für die deutsche Kultur sensibilisiert. „Durch die vertikal integrierten Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird sichergestellt, dass internationale Pflegefachkräfte bestmöglich auf die Arbeit, aber auch das Leben in Deutschland vorbereitet sind“, beschreibt Vincent Kretzschmar von der MBG den Mehrwert. Noch in ihrem Herkunftsland durchlaufen die Kandidaten für sechs bis neun Monate ein von medicruiter entwickeltes Trainingsprogramm. Durch fachlich versierte Lehrkräfte werden sie auf Deutschlevel B2-Pflegedeutsch gebracht und auf die Anerkennungsprüfung in Deutschland vorbereitet. Eine digitale Lernplattform mit Selbstlernmodulen ergänzt den physischen Unterricht. Schon heute befinden sich mehr als 500 Fachkräfte in dem Programm.
Auch medicruiter selbst entwickelt sich immer weiter. Dabei spielt das u. a. von der MBG bereitstellte Kapital eine zentrale Rolle, wie medicruiter Co-Gründer Ronald Reschke erläutert: „Im Wesentlichen fließen die Kapitalmittel in den weiteren Ausbau der Recruiting- und Ausbildungsaktivitäten. Darüber hinaus investieren wir in unsere Plattform und das Qualitätsmanagement, um ein nachhaltiges Wachstum gewährleisten zu können.“ Das bedeutet im Falle von medicruiter vor allem auch, verantwortungsvoll zu wachsen und sich an moralischen Standards messen zu lassen. Von der Gütegemeinschaft "Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e.V." wurde medicruiter offiziell für ethisches und faires Recruitment zertifiziert.
Dass die kontrollierte Arbeitsmigration nach Deutschland gesellschaftlich erwünscht ist, unterstreicht nicht zuletzt die jüngste Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Schon 2020 hatten die erfahrenen Unternehmer Dr. Sebastian Siebert und Ronald Reschke das Potenzial eines grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes erkannt und medicruiter ins Leben gerufen. Damals hatte die Pandemie den Personalnotstand in der Pflege gnadenlos aufgedeckt und weiter befeuert. Jedoch gab es keine Lösung am Markt, die seriös, nachhaltig und skalierbar aufgebaut war. Alle diese Checkboxen kann medicruiter heute abhaken. Beide Gründer lernten sich beim MBA-Studium an der Handelshochschule Leipzig HHL kennen – und damit genau in der Stadt, in der medicruiter heute seinen Sitz hat.
In den letzten Monaten akquirierte medicruiter Kliniken und Pflegeeinrichtungen überall in Deutschland als Kunden. Ein Klinikum in Bayern konnte nun die ersten neuen Kollegen aus Mexiko begrüßen: Marcela und Rafael wurden vom medicruiter-Team vor Ort in Bayern persönlich in Empfang genommen. Für einen möglichst reibungslosen Start in ihren neuen Alltag erhielten sie u. a. Unterstützung beim Bezug ihrer neuen Wohnung sowie dem Einrichten eines Bankkontos und Telefonvertrags. Die beiden Mexikaner verstärken das Team der Notaufnahme in einem lokalen Klinikum. Hier kämpft das Personal tagtäglich um die Gesundheit der Patienten – und zuletzt auch mit dem Personalmangel. Nicht selten steht das Leben auf dem Spiel, wenn eine Person in die Notaufnahme eingeliefert wird. Genau in solchen Momenten wird deutlich, wie existentiell wichtig die Arbeit der ausländischen Fachkräfte und damit letztlich auch von medicruiter ist.
Die mexikanischen Pflegefachkräfte Marcela und Rafael treten ihren Dienst im Klinikum an
Bildquelle: medicruiter GmbH