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News & Presse

Innovatives Chipdesign „made in Saxony” – Last Mile Semiconductor entwickelt neuartigen 5G Funkchip

04.12.2024 Dresden

Neues aus Silicon Saxony: Die Last Mile Semiconductor (LMS) GmbH aus Dresden hat ein zukunftsträchtiges Chipdesign entwickelt, das das Internet of Things in die Industrie bringt. Auf Basis des neuen Funkstandards NR+ spannt der Mikrochip ein lokales, providerunabhängiges Netzwerk auf, über das Daten sicher sowie kosten- und energieeffizient übermittelt werden. Finanzielle Anschubkraft liefert die MBG, die über den Saxony Angel Venure Fund (SAVF) in LMS investierte.

Silicon Saxony gehört weltweit zur Spitzenklasse der Halbleiterstandorte. Der IT-Hub Dresden zieht nicht nur renommierte Unternehmen und Fachkräfte aus aller Welt an, sondern fördert auch innovative, lokale Akteure. Ein herausragendes Beispiel ist die Last Mile Semiconductor GmbH (LMS), ein Start-up, das 2022 von Christoph Gulich und Mario Orgis gegründet wurde. LMS entwickelt einen revolutionären Non-Cellular-5G-Chip, der es Organisationen ermöglicht, lokale, gesicherte Funknetzwerke aufzubauen und große Datenmengen energie- sowie kosteneffizient zu übertragen. Dieses bahnbrechende Chipdesign eignet sich ideal für Anwendungen im Internet of Things (IoT), insbesondere wenn sicherheitskritische Maschinen, Geräte oder Sensoren aus der Ferne überwacht oder gesteuert werden müssen.

LastMileSemiconductor

die LMS- Gründer Mario Orgis (CTO) und Christoph Gulich (CEO)

Die sächsische Technologie genießt auch international hohes Ansehen: LMS setzte sich gegen tausend Mitbewerber aus ganz Europa durch und sicherte sich Fördermittel des renommierten European Innovation Council (EIC) Fund. Im Sommer 2024 wurde das Dresdner Start-up als eines von 68 Unternehmen in das EIC Accelerator Programm aufgenommen. Bereits zuvor erhielt LMS finanzielle Unterstützung aus der Region. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen (MBG) investierte über den Saxony Angel Venture Fund (SAVF), ergänzt durch das Engagement eines Business Angels.

Der Grundstein für den wirtschaftlichen Erfolg einer Technologieinnovation wird bereits in der Seed-Phase gelegt. Eine frühzeitige Kapitalaufnahme ist für Semiconductor-Unternehmen wie LMS erfolgskritisch, um mit dem rasanten Entwicklungstempo auf globaler Ebene Schritt halten und ihre Innovationen zügig in den Markt einführen zu können. Umso mehr weiß LMS-Geschäftsführer Christoph Gulich zu schätzen, dass er die MBG kurzfristig als Kapitalgeber gewinnen konnte: „Ich habe die Kollegen von der MBG als sehr agiles Team erlebt, das vom ersten Kontakt an aufgeschlossen gegenüber eines Invests im Bereich Semiconductor war. Dank des unbürokratischen Finanzierungsprozesses konnten wir den Deal schnell abschließen.“

Nicht nur die MBG erkannte das Marktpotenzial des neuen Chipsatzes, wenn sichere und zuverlässige Funkverbindungen für industrielle IoT-Anwendungen gefragt sind. Auf ihrem Wachstumskurs wird die LMS von verschiedenen Akteuren aus dem Freistaat Sachsen gefördert, wie Christoph Gulich ausführt: „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir in den vergangenen Monaten von den Ministerien, der MBG sowie der SAB erhalten haben. Ihr Engagement hat die Weichen für die Aufnahme in das EIC Accelerator Programm gestellt und macht deutlich: Das Land Sachsen kann ein starkes, gut vernetztes Ökosystem für Start-ups vorweisen, von dem wir mit Last Mile Semiconductor umfassend profitieren.“ Nun sei man gut aufgestellt, um eine nächste Finanzierungsrunde im Jahr 2025 auf den Weg zu bringen.

Das Design des von LMS entwickelten Chipsets ist optimiert für den lizenzfreien Funkstandard NR+. Als erste, von der EU anerkannte nicht zellulare 5G-Technologie macht NR+ seine Nutzer unabhängig von Mobilfunkanbietern und spart ihnen somit kostspielige Datenabonnements. Mit Hilfe des LMS Chipsets kann künftig jede Organisation ihr eigenes NR+ Drahtlosnetzwerk – ähnlich einer Bluetooth-Verbindung – aufbauen, das Daten über eine Strecke von bis zu drei Kilometern und mit einer Übertragungsrate von bis zu 3 Mbit/s transportiert. Dabei sind Latenz und Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Für die Industrie bringen NR+ basierte Netzwerke weiterhin den großen Vorteil mit sich, dass die übermittelten Daten vor einem Zugriff durch Externe geschützt sind. Sensible Informationen bleiben jederzeit in der Hand der Organisationen, die die Netzwerke betreiben.

Für das Investment der MBG waren derweil nicht nur technologische Aspekte ausschlaggebend, wie Beteiligungsmanager Martin Liebsch zusammenfasst: „Das Vorhaben Last Mile Semiconductor hatte für uns von Anfang an drei investitionswürdige Komponenten: zum Ersten ein fachlich hervorragendes und erfahrenes Gründerteam, zum Zweiten eine abgrenzbare Technologie, die einen klaren USP und sogar gesellschaftlichem Mehrwert in Bezug auf die Datensouveränität und Informationssicherheit aufweist, und schließlich die Ausrichtung auf den stark wachsenden Markt des Internet of Things mit vorhandenem Zugang.“ Die Auswahl für das EIC Accelerator Programm habe die MBG nachträglich in ihrer Investmentthese bestätigt und die EU-weite Relevanz des innovativen LMS-Chipdesigns unterstrichen.

Im privaten Bereich nutzen viele von uns schon heute die Möglichkeiten vernetzter Endgeräte – etwa wenn wir die Heizung oder das Licht in unserer Wohnung aus der Ferne ein- und ausschalten. Mit seinem zukunftsweisenden Chipsatz will LMS das IoT nun auch umfassend für die Industrie nutzbar machen und dabei Bedenken in puncto Cybersecurity aus dem Weg räumen. Überall dort, wo Geräte, Robotersysteme oder ganze Maschinen Teil von kritischen Infrastrukturen sind und hohen Sicherheitsanforderungen genügen müssen, kann die NR+ Technologie ihre Stärken voll ausspielen. Anwendungsbereiche erstrecken sich über die Felder Smart Metering, Smart Cities oder Smart Buildung. Je nach Einsatzzweck sollen die Chips beispielsweise in Rauchsensoren, Thermostaten, Lichtschaltern oder Energiezählern verbaut werden.

Für die Chipfertigung kann LMS auf die bestehenden Produktionsanlagen am Standort Dresden zurückgreifen. So ist geplant, dass die ersten Chips im Jahr 2025 bei Global Foundries vom Band laufen. Das frische Kapital erlaubt LMS, das Unternehmenswachstum auch personell voranzutreiben. Laut Christoph Gulich soll die Zahl der Angestellten bis Ende nächsten Jahres auf 60 Mitarbeitende verdoppelt werden. An großen Visionen mangelt es dem Firmengründer nicht: „Wir wollen bis 2026 das neue Infineon in Dresden werden“, erklärt Christoph Gulich selbstbewusst. Kann er diesen Anspruch einlösen, ist das Silicon Saxony um einen internationalen Top-Player mit lokalen Wurzeln reicher.

Bildquelle: Last Mile Semiconductor GmbH


Deal-Team der MBG:

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Tobias Voigt, Teamleiter Start-Up Investmens
Telefon +49 160 3515409
tobias.voigt@mbg-sachsen.de

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Martin Liebsch, Gruppenleiter Digital Tech Investments
Telefon +49 151 534298-50
martin.liebsch@mbg-sachsen.de