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News & Presse

Mit der Lizenz zur Problemlösung – Peerox transformiert das Wissensmanagement in der Produktion

31.05.2023 Dresden

„Mensch ärgere dich nicht“ gilt künftig, wenn unerwartete Störungen im Produktionsbetrieb auftreten. Denn Peerox hat unmittelbar eine Lösung parat. Seine selbstlernende Assistenzsoftware macht Erfahrungswissen der Mitarbeitenden jederzeit zugänglich und maximiert so die Effizienz. Frisches Kapital sammelte das Start-up nun beim TGFS Technologiegründerfonds Sachsen ein. Das Investment wurde von der MBG verwaltet, die Peerox in der Pandemie schon über den Start-up-Hilfsfonds gefördert hatte.

Der Fachkräftemangel führt uns gnadenlos vor Augen: Der Automatisierungsgrad eines Produktionsbetriebs kann noch so hoch sein – ohne menschlichen Fachverstand geht es nicht. Umso mehr bedrohen der demographische Wandel und erhöhte Fluktuationsquoten einen reibungslosen Produktionsablauf. Denn mit den Mitarbeitenden verabschieden sich oftmals viele Jahre Erfahrungswissen in den Ruhestand, in ein anderes Unternehmen oder auch nur in den Urlaub – zum Leidwesen der „Hinterbliebenen“, wenn ein unerwartetes Problem auftaucht. Hier kommt die Peerox GmbH ins Spiel, die 2019 aus dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Dresden ausgegründet wurde und das selbstlernende Assistenzsystem MADDOX entwickelt hat.

Peerox macht Erfahrungswissen vor Ort in der Produktion zugänglich

Bildquelle: Peerox GmbH - Peerox macht Erfahrungswissen vor Ort in der Produktion zugänglich

Mit seiner lizenzbasierten Softwarelösung will das Start-up den internen Wissenstransfer ganz neu gestalten und die Effizienz in der Produktion steigern. Dazu werden Prozess- und Maschinendaten mit Algorithmen des maschinellen Lernens analysiert und mit dem Expertenwissen verknüpft, das Kolleg:innen in einer zugehörigen Wissensdatenbank dokumentieren. Registriert das System dann eine Störung im Produktionsablauf, erhält der Mitarbeitende Lösungsvorschläge auf Basis ähnlicher Zwischenfälle und kann den Fehler ad hoc beheben. Eine hohe Problemlösungskompetenz legten auch die Peerox-Gründer an den Tag, die ihr Unternehmen während der Pandemie entgegen widriger Rahmenbedingungen aufbauten. Ihre Resilienz wurde nun mit einem Investment aus dem TGFS Technologiegründerfonds Sachsens belohnt. Die Finanzierung fädelte die MBG in ihrer Funktion als Management-Partner des TGFS ein. Zuvor hatte sie Peerox schon mit Kapital aus dem Corona-Start-up-Hilfsfonds (CSH) ausgestattet.

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Bildquelle: Peerox GmbH - Die MADDOX Software-Lösung im Einsatz in einer Maschinenumgebung

Die Peerox GmbH war eines der ersten Unternehmen, das Wagniskapital aus der neu aufgelegten, dritten Fondsgeneration des TGFS einwerben konnte. Der zuständige Investment-Manager Paul Eppinger hat die Entwicklung des Start-ups über mehrere Jahre begleitet: „Das Gesamtpaket bei der Peerox GmbH aus Gründerteam, Produkt sowie Marktfeedback in Form von signifikanten Umsätzen mit sehr namhaften Kunden hat absolut überzeugt. Die beiden Gründer Andre Schult und Markus Windisch ergänzen sich sowohl menschlich als auch fachlich hervorragend. Mit Hilfe der nun erfolgten Wachstumsfinanzierung können die geplanten Expansionsbestrebungen umgesetzt werden.“ An der jüngsten Finanzierungsrunde wirkte auch die Sächsische Beteiligungsgesellschaft (SBG) als Co-Investor mit. Das eingesammelte Kapital soll vor allem der Neueinstellung und Weiterentwicklung des Personals zu Gute kommen, wie Andre Schult konkretisiert: „Unser Ziel ist es, uns im Marketing und Vertrieb personell noch stärker aufzustellen und die nötigen Kompetenzen im eigenen Haus aufzubauen. Außerdem gibt uns das Investment die Freiheit, das Projektgeschäft vom kurzfristigen Kapitalbedarf zu entkoppeln.“ So könne man aussichtsreiche Kunden auch durch aufwändigere POCs und Einführungsprozesse begleiten, die sich erst mit zeitlichem Abstand auszahlen. Mit dem TGFS und der SBG hat man Investoren gefunden, die diese langfristige Strategie mittragen. Auch die vorherrschende Finanzierungsform der stillen Beteiligung passt zu der Vision der Gründer – bewahrt sie doch deren Entscheidungshoheit. „Wir wollen auch in 30 Jahren noch am Steuer stehen und Peerox hoffentlich eines Tages an die Generation unserer Kinder übergeben können“, stellt Andre Schult klar.

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Bildquelle: Peerox GmbH - Oberfläche der Peerox-Anwendung: Fehlerbeschreibung und Lösung auf einen Blick

Das Kernprodukt von Peerox bildet die Softwarelösung MADDOX, die künstliche Intelligenz und menschliche Expertise zu einer neuen Wissensdimension kombiniert. Als ersten großen Pilotkunden konnte die Bayer AG gewonnen werden, deren Feedback direkt in die Produktentwicklung einfloss. Paul Eppinger von der MBG zeigt sich beeindruckt: „Wir halten das MADDOX Produkt für äußerst vielversprechend, da es eine innovative Lösung für den Fachkräftemangel und Wissenstransfer in produzierenden Unternehmen darstellt. Der erfolgreiche Einsatz in der Produktion eines der größten Pharmakonzerne der Welt verdeutlicht das Potenzial der Software.“ Mittlerweile ist das Produkt marktreif und konnte erste Lizenzeinnahmen in weiteren Pilotprojekten generieren. Zu den zahlenden Industriekunden gehören u. a. der Dresdner Verpackungsmaschinenbauer Theegarten-Pactec, aber auch überregionale Konzerne wie Henkel. Bis zu den ersten Umsätzen war es kein einfacher Weg. Peerox war frisch gegründet, da machte die Pandemie einen Strich durch den Business Plan – und der Lockdown eine Akquise schier unmöglich. In dieser Notlage ging Peerox auf die MBG zu, die den Corona-Start-up-Hilfsfonds (CSH) in Sachsen als Intermediär verwaltete. Anfang 2021 wurde der erste Finanzierungsdeal mit Mitteln aus dem CSH besiegelt; im Jahr darauf erhielt man erneut Beteiligungskapital aus dem Hilfsfonds. Diese „unkomplizierte Finanzspritze“, wie Andre Schult sie beschreibt, sicherte die finanzielle Handlungsfähigkeit des jungen Unternehmens in der Pandemie. Außerdem erlaubte sie dem Team, sich voll und ganz auf die Optimierung ihres Produktes zu konzentrieren.

Ursprünglich verfolgten die Peerox-Gründer einen Bootstrapping-Ansatz. Auf Gelder von Investoren, die schnelle Exits anstreben, verzichteten sie bewusst. Andre Schult erklärt seine Finanzierungsphilosophie: „Unsere Vision ist es, ein nachhaltig erfolgreiches, mittelständisches Unternehmen in Sachsen aufzubauen. Wir sind nicht darauf aus, Peerox in wenigen Jahren zu einer möglichst hohen Bewertung zu verkaufen.“ In Gesprächen mit potentiellen Investoren sei ihm immer wichtig gewesen zu betonen, welche Werte Peerox verfolgt. „Bei der MBG sind wir mit unserer Haltung auf Akzeptanz und Zuspruch gestoßen. So konnten wir eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist.“

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Bildquelle: Peerox GmbH - Das Messe-Team von Peerox bei der diesjährige Hannover Messe

Wertschätzend und wertstiftend geht er auch mit dem 18-köpfigen Team um, das er und sein Co-Gründer um sich versammelt haben. In puncto Teamführung haben Andre Schult und Markus Windisch ebenfalls klare Prinzipien: Sie möchten eine Arbeitsumgebung schaffen, in der sich jeder entsprechend seiner Interessen entfalten kann und „schon sonntags auf Montag freut“. Als Unternehmer empfinden sie als ihre Verantwortung, die Gesellschaft zum Besseren zu verändern – und fangen damit bei Peerox im Kleinen an. Wirtschaftliches Handeln und ethische Standards schließen sich für sie nicht aus. Ganz im Gegenteil, wie Andre Schult am Ende treffend formuliert: „Es braucht Kapital, um unseren Idealismus umzusetzen.“

Deal-Team der MBG:

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Tobias Voigt, Teamleiter Start-up Investments
Telefon: +49 160 3515409
E-Mail: tobias.voigt@mbg-sachsen.de

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Paul Eppinger, Junior Investment-Manager
Telefon: +49 151534298-31
E-Mail: paul.eppinger@mbg-sachsen.de