Warum tun wir, was wir tun? Die Frage nach dem „Sinn“ unseres Handelns rückt in einer zunehmend werteorientierten Wirtschaft immer mehr in den Fokus. Das Warum steht auch für Stephan Brinke-Seiferth an erster Stelle. Der Gründer und Geschäftsführer der i3 Membrane GmbH (kurz: i3) betitelt sich selbst als „Überzeugungstäter“ und hat sich kein geringeres Ziel gesetzt als die Verbreitung von Keimen in medizinischen Einrichtungen einzudämmen und somit potentiell lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten vorzubeugen. Er setzt dazu beim Leitungswasser an, denn trotz höchster Hygienestandards in Krankenhäusern werden Krankheitserreger häufig per Wasser übertragen. Durch Zufall war der Wissenschaftler, der ursprünglich an der Technischen Universität Hamburg forschte, auf besonders leistungsfähige Membranen gestoßen. Auf Basis dieser Membranen entwickelte er kleinformatige Sterilfilter, die sich direkt an Wasserentnahmestellen wie Wasserhähne und Duschköpfe montieren lassen. Bereits zwei Jahre zuvor, 2013, hatte er mit dem Helmholtz-Zentrum Dresden Rossendorf (HZDR) die i3 Membrane GmbH gegründet. Seither ist viel passiert. Letztes Jahr ging am neuen Firmensitz in Radeberg die erste eigene Produktionsanlage für medizinische Sterilfilter in Betrieb – der vorläufige Höhepunkt eines millionenschweren Investitionsprojekts, mit dem sich die i3 stark in Sachsen aufstellt und einen modernen Produktionsbetrieb etabliert.

Mittlerweile arbeiten 27 Angestellte in Radeberg in der Produktion, Logistik sowie der Forschung und Entwicklung; am zweiten Standort in Hamburg sind weitere 23 Mitarbeitende mit Marketing, Produktentwicklung und Vertrieb beschäftigt. Tendenz stark steigend. Das rasante Wachstum wird auch von der MBG mitfinanziert. Sie begleitet die i3 als Kapitalgeber, der sich durch regionale Verbundenheit und eine mehrjährige Investmenthistorie auszeichnet.
Noch bevor das erste Produkt auf dem Markt war, beteiligte sich die MBG direkt an der i3. Im Jahr 2015 brachte sie erstmals Kapital in das Medizintechnik-Unternehmen ein – Seite an Seite mit dem High-Tech Gründerfonds (HTGF), dem Innovationsstarter Fonds Hamburg (IFH) und Privatinvestoren, mit denen die MBG noch weitere gemeinsame Anschlussfinanzierungen tätigen sollte. Brinke-Seiferth erinnert sich zurück: „Wir haben uns bei der MBG von Beginn an sehr gut aufgehoben gefühlt. Als Gründer rechne ich dem Team der MBG hoch an, dass sie sehr aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien sind. Auch die Vernetzung der MBG mit anderen Fonds hat sich als sehr wertvoll für uns erwiesen und einige Türen geöffnet.“ Das Wagniskapital, das die MBG in den frühen Unternehmensjahren investierte, floss in erster Linie in die Forschung und Entwicklung sowie die Markteinführung. Dort entfaltete es die gewünschte Wirkung, wie die MBG Investment-Managerin Katharina Gomes festhält: „Mit ihren technisch neuen und intelligenten Membranen aus Metall sowie ihren innovativen Trenntechnologien konnte sich die i3 Membrane erfolgreich am Markt etablieren. Seit Verkaufsstart in 2016 ist eine erfreuliche Umsatzentwicklung im Bereich der Membranfilter mit weiter anhaltender Markterschließung in Deutschland und Österreich zu verzeichnen.“ Die neuesten Zahlen hat Brinke-Seiferth parat: In den letzten beiden Jahren wuchs das Geschäft mit den medizinischen Filtern jeweils um über 30 %. Heute beliefert die i3 schon über 450 Krankenhäuser in der DACH-Region und will allein in 2023 eine Viertel Million Filter produzieren.