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News & Presse

Nachhaltigkeit umgesetzt – Solaranlage befördert PMG auf die Sonnenseite der Energiedebatte

24.08.2022 Wilsdruff

Nicht reden, machen! Diese Firmenphilosophie treibt die PMG Precision Mechanics Group GmbH an, ihre Produktion komplett CO2-neutral auszurichten. Am Wilsdruffer Firmensitz entstand letztes Jahr eine Photovoltaikanlage, die den CNC-Maschinen- und Fuhrpark mit grünem Strom speist. Damit ist die PMG im Falle eines Gasnotstandes energieautark aufgestellt. Für eine Kapitalaufstockung sorgte zuvor die MBG. Sie schaffte die Finanzbasis für die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Industriebetriebs.

Seit dem 28. Juli dieses Jahres steht die Menschheit bei der Erde in den roten Zahlen. Fast zwei Monate früher als im Jahr 2000 haben wir den „Earth Overshoot Day“ erreicht. Im Klartext bedeutet das: An diesem Datum waren bereits alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde in einem Kalenderjahr neu generieren kann. Die PMG Precision Mechanics Group GmbH (PMG) ist der Industrie da hunderte von Kilowattstunden voraus. Der auf CNC-Zerspanung spezialisierte Betrieb, der vielgestaltige Komponenten für die Luftfahrtindustrie fertigt, stillt seinen Energiebedarf aus einer extraterrestrischen Quelle: Für die Produktion der Präzisionsbauteile nutzt man Solarenergie, die uns die Sonne bekanntlich jeden Tag aufs Neue kostenlos vom Himmel schickt. Auf dem Firmengelände in Wilsdruff steht eine der größten, für den Eigenverbrauch bestimmten Photovoltaikanlagen der Region. Sie versorgt zusätzlich zum Maschinenpark auch die E-Fahrzeugflotte der PMG mit Strom.

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Die Geschäftsführer Torsten Freudenberg und David Riedrich haben ihr Ziel, die Produktion komplett CO2-neutral zu organisieren, schon heute erreicht. Noch bevor die Energiekrise abzusehen war, investierten sie in die Solartechnik und erhoben die Nachhaltigkeit zu ihrer unternehmerischen Handlungsmaxime. Diesen Kurs unterstützt auch die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen (MBG). Sie ist dem Unternehmen seit 2012 als stiller Gesellschafter verbunden. Mit ihren Beteiligungen schaffte sie die Grundlage dafür, dass sich die PMG – einst nur ausgelagerte Produktionsstätte – als eigenständiges Unternehmen etablieren konnte und heute zu 100 % in sächsischer Hand befindet.

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Ursprünglich gehörte die PMG zu einem in München ansässigen Unternehmensverbund, von dem sie sich sukzessive emanzipierte. Am Wilsdruffer Standort produzierte man schon damals hochwertige Aluminium- und Titan-Bauteile für die Luftfahrtindustrie, etwa für die Airbus-Flaggschiffe A350 und A380, und agierte dabei äußerst profitabel – im Gegensatz zum Mutterkonzern. Als dieser in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, wurde die PMG im Jahr 2012 ausgegründet. Zur Realisierung des Asset Deals stellte die MBG erstmals Eigenkapital bereit, womit sie wesentlich zur Standortsicherung beitrug. Im Jahr 2019 ging die MBG eine weitere Beteiligung zum Zweck eines MBOs ein. Damit versetzte sie die heutigen PMG-Geschäftsführer und einen leitenden Angestellten in die Lage, die Firmenanteile des damaligen Hauptgesellschafters – einem strategischen Investor aus Nordrhein-Westfalen – zu erwerben. Seither bestimmen nur noch solche Personen über den Betrieb, die hier vor Ort arbeiten. Daran ändern auch die stillen Beteiligungen der MBG nichts, denn sie belassen die operative Entscheidungsgewalt bei der Firmenleitung. Lars Wiehe, zuständiger Regionalleiter bei der MBG, hält fest: „Wir sind stolz, ein so fortschrittliches Unternehmen wie die PMG seit nunmehr zehn Jahren zu begleiten. Durch unsere langfristige Stärkung der Eigenkapitalbasis konnten wir umfangreiche Investitionen mit ermöglichen. Es freut uns zu sehen, wie sich die PMG von einem Lohnfertiger hin zu einem nachhaltig und verantwortungsvoll agierenden Betrieb mit einem starken Kosten- und Umweltbewusstsein gewandelt hat.“

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Für die PMG hat es nicht erst den Ukraine-Krieg gebraucht, um ihre Energieversorgung zu überdenken. Die weitsichtigen Unternehmenslenker beschäftigen sich schon einige Jahre intensiv mit dem Thema „Green Economy“. Von der Vision einer solarbetriebenen Produktion hatte sie auch die Coronapandemie nicht abbringen können. Letztes Jahr entstand auf dem Firmenboden eine ca. 7.000 m2 große Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 850 kWp. Damit ist die PMG in Sachen Energiewende ein Pionier, wie der Geschäftsführer David Riedrich erläutert: „In der Industrie wird viel von Nachhaltigkeit geredet, aber unserer Erfahrung nach noch zu wenig gehandelt. Das wollten wir anders machen. Es sollte in unser aller Interesse sein, eine lebenswerte Welt für uns und die nächsten Generationen zu erhalten. Unsere Investitionen in Solarkraft zahlen sich angesichts der stark gestiegenen, höchst volatilen Energiepreise auch wirtschaftlich aus und bieten uns Planungssicherheit. Neben den Stromkosten können wir 450 Tonnen Kohlenstoffemissionen pro Jahr einsparen und uns fast unabhängig von fossilen Energielieferanten aufstellen.“ In der Tat produziert die PMG schon heute weitestgehend energieautark. Sämtliche Dreh- und Fräsmaschinen werden mit der selbst gewonnenen Solarenergie angetrieben. Das gilt auch für die 21 elektrischen Dienstwagen, die an Zapfsäulen vor dem Firmengebäude tanken.

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Die Fokussierung auf die Klimaneutralität half der PMG auch, die coronabedingten Umsatzrückgänge zu kompensieren. Schließlich war die Luftfahrtindustrie und damit die größten Kunden der PMG stark von der Pandemie getroffen. „In dieser herausfordernden Zeit entschieden wir uns bewusst dafür, das Thema Nachhaltigkeit auch in den Mittelpunkt unserer Kommunikation zur rücken und als Alleinstellungsmerkmal zu nutzen. So konnten wir neue Kundensegmente in Bereichen wie Raumfahrt, Bahntechnik, Motorsport und Medizin erschließen“, berichtet David Riedrich. Gleichwohl ist ihm wichtig zu betonen: „Nachhaltigkeit ist für uns mehr als eine Marketing-Parole. Wir setzen das Konzept ganzheitlich um.“ Kreislaufwirtschaft wird dabei groß geschrieben. Die bei der Produktion anfallenden Späne werden gesammelt und recycelt. Eine spezielle Presse komprimiert den Abfall zu kleinen Briketts, so dass der Truck seltener zum Aluminiumwerk fahren muss. Zudem fängt man die industrielle Abwärme auf, um sie zum Heizen der Büros und für die Warmwasserversorgung zu nutzen. Derweil sorgt eine hauseigene Wasseraufbereitungsanlage dafür, dass Abwasser für Rissprüfungen – ein Verfahren der Qualitätskontrolle – wiederverwertet werden kann. Parallel zum Tagesgeschäft beteiligt sich die PMG an Forschungsprojekten der TU Dresden und des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, um ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren und noch ressourceneffizienter zu gestalten. Auch der sächsischen Regierung blieb der Innovationsdrang der PMG nicht verborgen. Für das nachhaltige Engagement, das weit über gesetzliche Regularien hinausgeht, würdigte sie die PMG kürzlich mit der Aufnahme in die Umwelt- und Klimaallianz.

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Bildquelle: PMG Precision Mechanics Group GmbH

1 – PMG-Firmenwagen vor einem Flugzeug der Deutsche Aircraft, in dem PMG Drehteile verbaut sind

2 – Geschäftsführer David Riedrich und Torsten Freudenberg

3 – Firmenareal in Wilsdruff mit Photovoltaikanlage

4 – E-Fahrzeug beim Tanken an der PMG-eigenen Zapfsäule

5 – Fertigung der Präzisionsdrehteile


Deal-Team der BBS:

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Lars Wiehe, Regionalleiter
Telefon +49 172 6028464
lars.wiehe@bbs-sachsen.de

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Ines Tunkel, Senior-Beraterin
Telefon +49 151 534298-41
ines.tunkel@bbs-sachsen.de